Ausgezeichnete Chest Pain Unit

16.02.2023
Prof. Dr. Peter Schwimmbeck

Die Chest Pain Unit (CPU), auf Deutsch Brustschmerzeinheit, im Klinikum Leverkusen ist eine Spezialstation für Patientinnen und Patienten mit akuten Brustschmerzen. Es geht darum, akute oder neu aufgetretene Brustschmerzen rasch und zielgerichtet abzuklären. Vor allem Herzinfarkte sollen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die Qualität der Behandlung in Leverkusen wurde nun durch eine Rezertifizierung erneut bestätigt.

Seit 2014 ist die Einheit von der DGK, der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ausgezeichnet. Auch die letzte Überprüfung im Januar diesen Jahres, das sogenannte Rezertifizierungsaudit, war erfolgreich. Prof. Dr. Peter Schwimmbeck, Direktor der Medizinischen Klinik 1 für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin, freut sich über das Prädikatsurteil der DGK „Bekannt sehr gut organisierte, strukturierte und patientenstarke CPU mit Vorbildcharakter sowie zusätzlicher räumlicher Aufwertung.“ und ist stolz auf die hervorragende Arbeit seines kardiologischen Teams aus erfahrenen Ärzten und versierten Funktions- und Pflegekräften.

Dabei geht es bei der Zertifizierung nicht allein um effiziente Abläufe, technische Ausstattung und qualifiziertes Personal, sondern darum, Patient:innen mit akutem Koronarsyndrom (ACS) oder Herzinfarkt schnellstmöglich zu diagnostizieren und im Herzkatheterlabor zu behandeln. Denn unter dem Motto „Time is muscle“ gilt es, Herzmuskelgewebe zu erhalten, das aufgrund mangelnder Blutversorgung abzusterben droht.

Internationale Studien1 zeigen, dass die Prognose für Patient:innen mit einem akuten Koronarsyndrom, die in einer CPU behandelt werden, besser ist als die in einer allgemeinen Notaufnahme. Auch zeigt sich, dass sich die Patient:innen und einweisenden Ärzt:innen sicherer fühlen und zufriedener sind.

Um eine zertifizierte Chest Pain Unit vorhalten zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. So sind rund um die Uhr erfahrene interventionelle Kardiologen, Intensiv-/Überwachungsbetten und hochmoderne Herzkathetherlabore verfügbar, damit Patient:innen, die über den Rettungsdienst, die Zentrale Notfallambulanz oder über andere Krankenhäuser und Ärzte zu uns kommen, im Ernstfall schnell, leitliniengerecht und kompetent versorgt werden.

 

Herzklinik mit Herz

Die Kardiologie am Klinikum Leverkusen gehört zu den größten interventionellen Kardiologien der Region. Unser Leistungsspektrum umfasst neben der Behandlung von akuten Koronarsyndromen selbstverständlich auch die Behandlung von chronischen Koronarsyndromen, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Bluthochdruck, Herzklappenerkrankungen und den Einsatz von Herzschrittmachern und Defibrillatoren. Durch die Implantation sogenannter MitraClips können undichte Mitralklappen repariert werden, eine minimalinvasive Möglichkeit, den defekten Klappenverschluss am Übergang von der linken Herzkammer zum Vorhof zu reparieren.

Mit drei Herzkatheterlaboren der neuesten Generation inklusive einem Hybrid-OP und einem Raum für elektrophysiologische Untersuchungen und Ablationen bieten wir unseren Patient:innen die bestmögliche Behandlung von Herz- und Gefäßerkrankungen. Das bedeutet High-Tech in patientenfreundlicher Umgebung: große Monitore geben den Ärztinnen und Ärzten mittels hochauflösender Bilder dreidimensionalen Einblick ins Herz. Das erleichtert die Diagnostik, das Überprüfen der Werte sowie operative Eingriffe. Und dabei ist die Strahlenbelastung und der Energieverbrauch deutlich niedriger als bei herkömmlichen Systemen.

Auch über die Behandlung hinaus liegt es den Ärztinnen und Ärzten der Kardiologie des Klinikums sprichwörtlich am Herzen, mit den Patient:innen in Kontakt zu bleiben. „Wir kennen unsere Patientinnen und Patienten persönlich. Wir sind die Herzklinik mit Herz“, so Prof. Dr. Peter Schwimmbeck.

 

1 Keller T, Post F, Tzikas S, Schneider A, Arnolds S, Scheiba O, et al.: Improved outcome in acute coronary syndrome by estab-lishing a chest pain unit. Clin Res Cardiol 2010; 99: 149–55 CrossRef MEDLINE