Welt-Asthma-Tag macht auf Krankheit aufmerksam

28.04.2023
Junge Frau mit Athma-Spray

Bis fünf Prozent der Erwachsenen und sieben bis zehn Prozent der Kinder leiden an Asthma. Doch was ist das eigentlich genau? Anlässlich des Welt-Asthma-Tages, der jährlich am ersten Dienstag im Mai stattfindet, haben wir Ihnen ein paar Informationen zu der chronischen Atemwegserkrankung zusammengestellt.

Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung der Atemwege („Bronchien“). Sie kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie beispielsweise Veranlagung oder Umwelteinwirkungen. Zugrundeliegend ist eine chronische Entzündung. Atemnot, Kurzatmigkeit oder pfeifende Atemgeräusche können Hinweise auf Asthma sein. Bei einer Reizung durch den patientenspezifischen Auslöser verengen sich die Atemwege durch vermehrte Schleimbildung, Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur und Bildung von Wassereinlagerungen – sogenannten Ödemen – der Bronchialschleimhaut.

„Man muss zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma unterscheiden“, weiß Bastian Zander, Pneumologe und Oberarzt der Medizinischen Klinik 4 (Allgemeine Innere Medizin, Infektiologie, Pneumologie, Osteologie) des Klinikum Leverkusen. „Das allergisch ausgelöste Asthma wird beispielsweise durch saisonale Allergene wie Pollen, aber auch Tierhaare oder Hausstaubmilben, sogenannten perennialen Allergenen, ausgelöst. Oft besteht eine familiäre Veranlagung. Eine genauere, weitergehende Einteilung der Erkrankung wird durch den Fachmann vorgenommen.“ Neben der Behandlung der Symptome ist in diesem Fall auch die Ursachenbekämpfung wichtig, beispielsweise durch eine Desensibilisierung.

Auch eine Erkrankung an nicht-allergischem Asthma lässt sich inzwischen gut kontrollieren, Betroffene müssen kaum noch stationär aufgenommen werden. Entscheidend ist eine optimale Behandlung der Entzündung und das Meiden auslösender Reize wie Kälte, Qualm oder Staub. Bei belastungsinduziertem Asthma sollte Sport in Absprache mit dem Lungenarzt betrieben werden.

In der medikamentösen Behandlung von Asthma hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Zander: „Wichtig ist die konsequente Behandlung mit entzündungshemmenden Substanzen, so genanntem inhallativem Kortison. Denn die reine Bronchienerweiterung, auf die man früher fokussiert hat, führt nicht zu einer Kontrolle der Entzündung“, erklärt der Lungenspezialist. „In der Regel helfen Medikamente, die entzündungshemmend, muskelentspannend und bronchienerweiternd wirken. Es gibt insbesondere für die schweren Asthmaformen inzwischen auch topmoderne Biologika, die eine Kontrolle des Asthma auch bei zuvor schwer kontrollierbaren Erkrankungen ermöglichen.“

Voraussetzung für eine wirkungsvolle Therapie ist die sorgfältige Diagnose durch einen Lungenfacharzt. Asthma ist eine chronische Erkrankung, die bei guter Kontrolle keine Einschränkung der Lebenserwartung mit sich bringt. Die Therapie besteht aus verschiedenen Stufen und wird je nach Vorliegen von Symptomen durch den niedergelassenen Pneumologen angepasst.

Der erste Ansprechpartner ist der niedergelassene Lungenfacharzt. In schweren Fällen oder im Falle eines akuten schweren Asthmaanfalles stehen unsere Experten über unsere zentrale Notaufnahme oder nach Einweisung durch den Lungenfacharzt zu Ihrer Verfügung.